Vom Kollektiv zum Individuum (Hardback)
Transformationsprozesse am Übergang vom 4. zum 3. Jahrtausend v. Chr. in der Deutschen Mittelgebirgszone
Series: Scales of Transformation
Pages: 350
ISBN: 9789464270136
Published: 28th March 2022
Casemate UK Academic
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Dieses Buch behandelt die Frage, ob und wie sich soziale Identitäten in der deutschen Mittelgebirgszone zum Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. veränderten. Es wird davon ausgegangen, dass die Veränderungen der Bestattungssitten im Übergang vom Spät- zum Endneolithikum von Migrationsprozessen aus der nordpontischen Steppenlandschaft beeinflusst wurden. Um die Frage der Auswirkungen dieser Migrationsprozesse auf den Wandel der sozialen Identitäten und Bestattungssitten zu beantworten, werden soziale Gruppenidentitäten rekonstruiert und auf Transformationsprozesse untersucht. Dadurch ermöglicht diese Regionalstudie eine soziale Perspektive auf die archäologischen Veränderungen und auch auf Ergebnisse der bisherigen aDNA-Studien über das Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. Es stellt sich heraus, dass der Ausdruck der sozialen Gruppenidentitäten im Spätneolithikum die Kollektivität betont und sich dies im Endneolithikum zu der Betonung einzelner Individuen und ihrer sozialen Rolle im Endneolithikum verändert. Mögliche Gründe und Auslöser dieser sozialen Transformation werden unter anderem in Hinblick auf Migrationsprozesse untersucht. Das Ergebnis ist eine enge Verflechtung lokaler Praktiken mit großräumigen Phänomenen, die in den lokalen Kontexten unterschiedlich aufgenommen werden. In Abhängigkeit des Betrachtungsmaßstabes zeugen die Netzwerke des ausgehenden Neolithikums über weite Teile Zentraleuropas entweder von der großräumigen Homogenität der sozialen Gruppen oder der Diversität der lokalen Kontexte.English abstract:This book deals with the question of whether and how social identities changed in the German Lower Mountain Range at the end of the 3rd mill. BCE. It is stated that the transition from Late to Final Neolithic is accompanied by major changes in burial practices, possibly influenced by migration processes from the North Pontic steppe landscape. To answer the question of whether changes of social identities and burial practices were influenced by these migration processes, social group identities are reconstructed and analysed for transformational processes. Thus, this regional case study of the transition of the 3rd mill. BCE offers a social perspective on the archaeological changes as well as on findings from previous and recent aDNA studies. It becomes evident that the expression of group identities between the Late and Final Neolithic shifts from collective identities to the expression of individuals and their social roles. Possible reasons and triggers for this social transformation are considered alongside migration processes. The outcome is an interweaving of local practices and large-scale phenomena that were negotiated differently in local contexts. Depending on the scale, the networks demonstrate homogeneity over large parts of Central Europe or the diversity of local groups.